Weinkollegs 2025
1. Weinkolleg 2025 vor Ort in der Weinkellerei Kölle
Der Einladung der Freunde der Vinothek Bönnigheim zum ersten öffentlichen Weinkolleg des Jahres waren 35 Gäste und Vinothekare gefolgt und konnten vom gut gelaunten und sehr gut vorbereiteten Gastgeber Heinz Kölle in seiner „Fassdaube“ pünktlich um 15 Uhr am vergangenen Samstag begrüßt werden. Es war alles angerichtet für einen abwechslungsreichen und informativen Nachmittag zum Thema „Roséweine, Frühlings- und Sommerweine von Lachsrosa bis Ziegelrot“.
Zunächst erfuhren die Teilnehmer einiges über die Bezeichnungen Rosé, Weißherbst, Schiller, Badisch Rotgold und Rotling. Der Schillerwein, der ausschließlich in Württemberg erzeugt wird und eine geschützte Markenbezeichnung ist, wird immer aus weißen und roten Weinen hergestellt, während beim fränkischen Rotling bereits ein gemischter Satz Trauben abgepresst wird oder spätestens die Maische aus weißen und roten Trauben bestehen muss. Ein Weißherbst wird immer aus nur einer Traubensorte hergestellt.
Die helle lachsrosa bis ziegelrote Farbe erhalten die Roséweine, die aus allen roten Trauben hergestellt werden können und häufig auch eine Cuvée sind, durch sehr vorsichtige Pressung, teilweise auch durch einen sogenannten „Saftabzug“. Das heißt, das Herauspressen des hellroten Traubenmostes erfolgt durch das Eigengewicht der Trauben schon während der Lese, dem Transport und einer kurzen Standzeit von ca. 5-6 Stunden in der Kellerei. Als besonderer Nebeneffekt ergebe sich durch diesen Abzug, dass die verbleibenden Rotweine deutlich kräftiger in Farbe und Geschmack seien, so Heinz Kölle.
Während seines eineinhalb stündigen Vortrags konnten die Gäste sowohl einen fruchtigen Rosé als auch einen Blanc de Noir aus Samtrottrauben verkosten. Letzterer zähle zu den Weißweinen und müsse so hell gekeltert sein, dass er keinen Rotton habe und höchstens golden im Glase schimmere.
Eine lebendige Fragerunde aus dem Publikum ergänzte dieses gelungene Fortbildungskolleg, wobei auch der Stellenwert der Roséweine im Hause Kölle zur Sprache kam. Obwohl diese Weine nur etwa 10% der gesamten Erzeugung der Weinkellerei Kölle betragen, spielen sie in Verbindung mit den Weißweinen des Hauses eine zunehmende Rolle, was der steigende Absatz dieser Sommerweine zeige. „Die Rotweine werden hauptsächlich in den Wintermonaten verlangt, sind aber in der Menge deutlich rückläufig was den Absatz anbelangt“, so Heinz Kölle in seinen Ausführungen. Er ergänzte: „Überwiegend junge Leute tendieren zu den Roséweinen, besonders, wenn sie nicht zu trocken ausgebaut sind, zumal der etwas höhere Restzuckeranteil bei feinherben oder auch fruchtigen Weinen als Geschmacksträger besonders in dieser Konsumentengruppe deutlich Anklang findet“, beendete Heinz Kölle seine Ausführungen. Mit großem Applaus bedankten sich die Gäste und die Freunde der Vinothek Bönnigheim für den informativen Nachmittag im Hause Kölle.
Für die Freunde der Vinothek Bönnigheim e.V.
Hannelore Tiedke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit