Villa Amann
Im Jahr 1870 ließ Alois Amann, Mitbegründer der Nähseidenfabrik und späterer Ehrenbürger Bönnigheims, an dieser Stelle eine Villa im neoklassizistischen Stil für sich und seine Familie erbauen. Das Gelände war eingezäunt, die beiden Steinpfosten flankierten ein Gartentor. Nach dem Tod Alois Amanns 1892 bewohnte sein ältester Sohn Emil, später ebenfalls zum Ehrenbürger ernannt, die Villa. Während des Ersten Weltkriegs stellte dieser das Gebäude als Lazarett zur Verfügung. Nach dem Wegzug Emil Amanns 1917 wohnte sein Sohn Erich im Gebäude. 1936/37 dann wurden die Villa und der dazugehörige Garten an die Stadt verkauft und es wurde dort eine BDM-Haushaltungsschule eingerichtet.
Nachdem am 7. April 1945 das alte Rathaus am Marktplatz abgebrannt war, wurde die Villa als neues Rathaus genutzt und am 3. September in Betrieb genommen. 1973 dann wurde mit einem Teilabriss der Villa der Neubau des heutigen Rathauses begonnen. Die noch verbliebene westliche Hälfte der Villa blieb zunächst als Rathaus weiter bestehen. 1974 erfolgte dann der Umzug der Stadtverwaltung in das neue Rathaus, und die Villa wurde vollends abgerissen.
Diese beiden Steinpfosten des ehemaligen Gartentors sind zusammen mit der Figur der Göttin Ceres, die früher an der Fassade der Villa angebracht war und nun im Rathaus ausgestellt ist, die letzten Überbleibsel der stattlichen Villa.