Der Stadtwald Bönnigheim „Rotenberg“
Der Höhenzug von Stromberg und Heuchelberg liegt im Dreieck Pforzheim – Heilbronn – Bietigheim, er ragt weithin sichtbar etwa 150 m über die umgebende Landschaft hinaus. Der Stromberg besteht vorallem aus rötlichem Mergel. Etwa auf halber Höhe befindet sich die mächtige Schicht des Schilfsandsteines – eines hervorragenden Bausteines. Den Deckel des Strombergs bildet der Stubensandstein. Ein sehr grober Sandstein, der früher gemahlen und fürs das Ausfegen der Holzböden verwendet wurde – daher der Name. Typisch sind die Weinberge an den trockenwarmen Südhängen und zwei tief eingeschnittenen West-Ost-verlaufende Täler der Metter und des Kirbaches. Der Stromberg ist ein „Wetterteiler“, die meisten Unwetter ziehen nördlich oder südlich vorbei. Die Stadt Bönnigheim auf der wetterabgewandten Ostseite ist daher der regenärmste Ort der Gegend.
Der Stadtwald Bönnigheim liegt am östlichen Rand des Strombergs und ist Teil des Naturparkes. Von der Stadt Bönnigheim aus gesehen liegt der Stadtwald am westlichsten Rand der Gemarkung. Er hat eine Fläche von rund 430 ha. Die Geländeform des Stadtwaldes ähnelt einem Hausdach „über Eck“. Süd- und Westhang sind trockenwarm, hier dominieren Eiche und Kiefer. Die feuchtkühlen Nord- und Osthänge besiedelt die Rotbuche. Der Name „Rotenberg“ bedeutet dabei „gerodeter Berg“.
Die Baumartenanteile und damit die Waldbilder haben sich durch die verheerenden Orkane 1990 und 1999 und die nachfolgenden Borkenkäferjahre drastisch verändert. Der einst bedeutende Anteil der Fichte ging von 23% auf 6% zurück. Das Laubholz dominiert daher den heutigen Stadtwald. Prägend sind großflächige lichte Alteichen-Wälder mit hohem Kiefern-Anteil, sie nehmen fast 2/3 des Stadtwaldes ein. Diese typischen und besonders artenreichen Mischwälder des Strombergs entstanden durch eine besondere historische Bewirtschaftungsform.
Weitere Auskünfte
Touristinformation Bönnigheim
Kirchheimer Straße 1
74357 Bönnigheim
Telefon (07143) 273-151
Telefax (07143) 273-153
tourist-info@boennigheim.de
Wandern im Stadtwald
Als Startpunkt für Ihre Wanderungen sind die 7 blau markierten Wanderparkplätze besonders geeignet. An jedem dieser Parkplätze und zusätzlich an der Pfeiferhütte ist die hier verlinkte Wanderkarte aufgestellt. Der „Parkplatz Krappenberg“ der hier eingestellten Karte befindet sich übrigens an der Landstraße Freudental-Bönnigheim am Abzweig nach Tripsdrill-Cleebronn.
Neben den bekannten Markierungen des Schwäbischen Albvereins gibt es sieben örtliche Rundwanderwege in sehr unterschiedlicher Länge. Sie sind in der seitlichen Legende der Karte näher erläutert und im Wald mit weißen Zahlen markiert.
Lohnende Ziele und Besonderheiten im und am Stadtwald
- Das Schloss Freudental war im 19.Jahrhundert Sommersitz des württembergischen Königs. Im Stadtwald erinnern mehrere Orte an diese Zeit:
- Altertum und Königsitz: aus Sandsteinen erstellte Einrichtungen der königlichen Jagden. Hier wurde das zusammengetriebene Wild von der adeligen Gesellschaft erlegt.
- Ehemalige Fischteiche: sie versorgten das Schloss
- Jüdischer Friedhof: am Waldrand des Stadtwaldes gelegener Friedhof der jüdischen Gemeinde Freudental
- Stutendenkmal Helene: zu Ehren der Stute des württ. Königs Friedrich
- Schälwald: er wurde in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts angelegt, um den Rohstoff für die Ledergerbung zu gewinnen. Eine Infotafel vor Ort erläutert dessen Geschichte (zur Großansicht Bild anklicken)
- Rennweg: historische Fernverbindungen auf den Höhenzügen des Stromberges, angelegt vor 2500 Jahren von den Kelten. Der Rennweg im Stadtwald führt von Bönnigheim über den ebenen Höhenrücken des Stromberges nach Sternenfels
- Burg Rotenberg und Hohlweg: hier erklimmt der Rennweg als tief eingeschnittener Hohlweg den Stromberg, die Burg wurde im 13.Jahrhundert zu dessen Schutz angelegt. Eine Infotafel am Wanderparkplatz Krappenberg erläutert die Geschichte von Rennweg, Hohlweg und Burg (zur Großansicht Bild anklicken)
- Pfeiferhütte: mitten im Stadtwald liegendes Wanderziel mit sternförmigen Zugangswegen. Schutzhütte mit Grillmöglichkeit. Zugang ausschließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
- Wolfstein: hier wurde der letzte Wolf in Württemberg erlegt
- Florianshütte: Waldspielplatz und Schutzhütte am Nordrand des Stadtwaldes in der Nähe von Tripsdrill. Direkte Zufahrt mit Parkplatz vorhanden.