Aus dem Gemeinderat

Bekanntgabe von Beschlüssen in nichtöffentlicher Sitzung: Bürgermeister Albrecht Dautel gab aus der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am 27. September 2024 folgenden Beschluss bekannt: Im Baugebiet Schlossfeld II Süd beschloss das Gremium Grundstücke an die Kleeblatt gGmbH zur Errichtung von Wohnraum für Mitarbeitende bereitzustellen. Die beiden Grundstücke Flst. 7563 und Flst. 7564 sollen im Wege eines Erbpachtvertrages zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, auf Basis des Grundstückswerts in Höhe von 712.400 Euro einen Erbpachtvertrag zu verhandeln. Dieser wird dem Gemeinderat erneut zur Beschlussfassung vorgelegt.

Einstimmig beschloss das Gremium beim Thema Baumfällungen Winterhalbjahr 2024/2025, Baum- und Landschaftspflege: Den vorgeschlagenen Baumfällungen, Baum- und Landschaftspflegearbeiten sowie Neupflanzungen wird zugestimmt. Stellvertretender Bauhofleiter Martin Waibler präsentierte dem Gremium die Liste der kranken und abgestorbenen Bäume im Stadtgebiet. Die Liste der zu fällenden Bäume sei aus dem seit 2023 installierten Baumkataster abgeleitet, sagte Waibler. Insgesamt müssten neun Bäume gefällt werden. Dies betreffe unter anderem einen Kirschbaum, eine Birke sowie zwei Bergahorne im Freibad. Zwei der zu fällenden Bäume würden durch Neupflanzung einer Platane und eines Bergahorns ersetzt. Die beiden anderen Bäume werden nicht ersetzt, da hier eine Hecke bestehe. Auf dem Friedhof Hofen müsse eine abgestorbene Hängebirke ersatzlos gefällt werden. Auf dem Friedhof Bönnigheim sei im neuen Urnengrabfeld ein Ahorn durch eine Linde bereits ersetzt worden. Weitere kranke Bäume würden in der Schlossbergallee sowie in der Neukircher Straße gefällt und komplett ersetzt. Entlang des Mühlbachs, Ensbachs, Baumbachs, Fiesbachs und Truselbachs sollen weitere Bäume wegen des Eschentriebsterbens ersatzlos gefällt werden. Im Lerchenfeld würden die Feldhecken abschnittsweise auf Stock gesetzt werden.

Zur Kenntnis nahm das Gremium den Jahresbericht im Rahmen der Stromkonzession der Netze BW. Der Betreiber des örtlichen Stromnetzes, die Netze BW legte dem Gremium den Jahresbericht vor. Bei besonderen Ereignissen wie den Unwettern im Juli 2023, betonten die Referenten der Netze BW Kevin Schlund und Roman Huber, seien mehr als 130 Mitarbeiter Tag und Nacht im Einsatz gewesen, um die Schäden schnellstmöglich zu beheben. So konnte die Stromversorgung innerhalb weniger Stunden wieder hergestellt werden. Die durchschnittlichen Ausfallzeiten seien stark zurückgegangen, somit könne das Unternehmen die Sicherheit der Stromversorgung vor Ort gewährleisten. In Baden-Württemberg habe die Netze BW 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 600 Auszubildende. In den nächsten Jahren würden rund 1.000 neue Mitarbeiter eingestellt, um die Energiewende vollziehen zu können. Das Stromnetz in Bönnigheim sei 153 Kilometer lang, weise insgesamt 39 Ortsnetzstationen und 2.378 Hausanschlüsse auf. Der Kabelanteil bei der Mittelspannung betrage mittlerweile fast 95 Prozent, bei der Niederspannung 79 Prozent. In Bönnigheim habe der Stromanbieter knapp eine Million Euro ins Netz investiert. Ausblick aufs Jahr 2045: Der Investitionsbedarf ins Hochspannungsnetz betrage 14,5 Milliarden Euro. Mit 21 Milliarden Euro würden die Investitionen ins Netz der Mittel- und Niederspannung zu Buche schlagen, sie müssten verstärkt und neu gebaut werden. Rund 40.000 Kilometer Mittelspannungsleitungen seien dafür erforderlich. 

Einstimmig beschloss der Gemeinderat das kommunale Verpflegungskonzept. Damit war das Gremium der Beschlussempfehlung des Verwaltungsausschusses beim Thema Konzeption über die Gemeinschaftsverpflegung in Bönnigheimer Bildungseinrichtungen gefolgt. Zum Hintergrund: Im Zuge der baulichen Erweiterung des Schulzentrums baut die Stadt eine Mensa. Da das Gremium beschlossen hat, diese nicht selbst zu betreiben, soll nun ein professioneller Dienstleister mit Erfahrung in Gemeinschaftsverpflegung gefunden werden, der die Essensversorgung an den Schulen und Kindertageseinrichtungen aus der Mensa heraus übernimmt. Nach der Analysephase ist das Vorhaben mit dem Beschluss zur Verpflegungs- und Ausschreibungskonzeption einen Schritt weiter gekommen. 

Fachbereichsleiterin Alexandra Kindler erläuterte, bis zu 400 Essen würden für die kommunale Verpflegungslösung in der Mensa des Schulzentrums sowie in den städtischen und kirchlichen Kitas täglich gebraucht. Optional könne noch die Grundschule Erligheim-Hofen dazukommen. Orientiert an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, solle das Essen gesundheitsfördernd sein. Zudem müssten die Menüs weniger Fleisch und einen 20-prozentigen Bioanteil aufweisen. Sie hätten weniger Verpackungsmüll zu verursachen, um nachhaltigeres Verhalten zu ermöglichen. Schließlich müsse das Essen auch bezahlbar bleiben. Zwei Menülinien sollen angeboten werden: Mischkost und rein vegetarisches Essen. Die Mischkost sehe einmal wöchentlich ein Fleischgericht vor, einmal Fisch und dreimal vegetarisches Essen. Das vegetarische Essen gelte täglich. Die Gemüsekomponente des Essens solle zweimal in der Woche als Rohkost oder Salat angeboten werden, der Nachtisch aus Obst- und Milchprodukten bestehen. Die Getränke zum Essen seien Sprudel aus Flaschen oder Tee. In den Kitas sei die Zwischenverpflegung durch einen Obstkorb für nachmittags gesichert, in der Schule durch Pausenverkauf am Vormittag. Zudem müsse der Mensabetreiber ein internetbasiertes Bestell- und Abrechnungssystem zur Verfügung stellen. Die Eltern könnten ein Guthaben erwerben, um das Essen für ihre Kinder online zu bestellen. Für die Verwaltung steht nun die europaweite Ausschreibung an.

Die vollständigen Unterlagen zur Sitzung sind im Ratsinformationssystem www.boennigheim.de beim Sitzungstermin des 15. Novembers 2024 zu finden.